Rom (epd). Die 422 vom privaten Rettungsschiff "Ocean Viking" geretteten Flüchtlinge sind am Montag in Sizilien angekommen. Die örtlichen Behörden begannen nach Angaben der Organisation SOS Méditerranée nach der Anlandung im Hafen von Augusta im Süden der Insel mit Corona-Tests.
Anschließend sollten die 124 an Bord befindlichen Minderjährigen in Aufnahmeeinrichtungen an Land untergebracht werden. Die übrigen Menschen werden auf das Quarantäne-Schiff "Rhapsody" gebracht. Die Besatzung der "Ocean Viking" wird zwei Wochen in Quarantäne verbringen.
Das Rettungsteam hatte die Menschen in mehreren Einsätzen vor der libyschen Küste gerettet. Nach Angaben der Organisation SOS Méditerranée, die das Schiff betreibt, wurden acht Geflüchtete positiv auf das Coronavirus getestet. Am Samstag war eine Schwangere mit ihrem Partner vom maltesischen Militär evakuiert worden, um in Malta medizinische Behandlung zu erhalten.
Die "Ocean Viking" hatte erst im Januar bei drei Einsätzen 373 Menschen gerettet, die schließlich ebenfalls in Augusta in Sizilien von Bord gehen durften. Zuvor war das Schiff fünf Monate lang in Italien wegen angeblicher Sicherheitsmängel festgehalten worden.
SOS Méditerranée ist eine europäische Organisation mit Vereinen in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz, die gemeinsam die "Ocean Viking" betreiben. Das Schiff fährt unter norwegischer Flagge.