Osnabrück (epd). Die Zahl der Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen in Deutschland hat einem Zeitungsbericht zufolge im vergangenen Jahr zugenommen. Bundesweit registrierten die Behörden mindestens 901 islamfeindliche Straftaten, knapp zwei Prozent mehr als im Vorjahr, wie laut "Neuer Osnabrücker Zeitung" (Montag) aus der Antwort der Bundesinnenministeriums auf eine Linken-Anfrage hervorgeht.
Bei den Taten wurden demnach 48 Menschen verletzt. Das seien deutlich mehr als 2019, als 34 Menschen Verletzungen davongetragen hätten, allerdings auch zwei Menschen gestorben seien. In 77 Fällen habe es sich um Übergriffe auf Moscheen gehandelt. In den meisten Fällen seien die Täter Rechtsextreme gewesen.
Damit sei zum zweiten Mal in Folge ein Anstieg verzeichnet worden: 2018 wurden laut Bericht 824 Taten verzeichnet, 2019 waren es 884 und 2020 nun 901 Taten. Nur im Jahr 2017, als die Behörden zum ersten Mal Daten zu islamfeindlichen Straftaten ausgewertet haben, seien mit 950 Straftaten deutlich mehr registriert worden.
Zu den erfassten Straftaten zählen laut der Zeitung etwa Hetze gegen Muslime oder muslimische Flüchtlinge im Netz, Drohbriefe und Angriffe auf Kopftuch tragende Frauen oder erkennbar muslimische Männer auf der Straße. Zudem gehören auch Sachbeschädigung und Nazi-Schmierereien an Häusern und Moscheen dazu. Über die Höhe der Schäden hatten die Behörden keine Erkenntnisse.
epd fu