Berlin (epd). Die Zahl der bundesweiten Ermittlungen wegen Verbrechen in Konzentrationslagern der Nationalsozialisten ist nach Recherchen der "tageszeitung" auf sieben zurückgegangen. In zwei weiteren Fällen wurde schon Anklage erhoben, wie die Zeitung (Montag) den Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg, Thomas Will zitiert.
Demnach werde derzeit durch örtlich zuständige Staatsanwaltschaften gegen zwei Personen zum Tatkomplex Buchenwald ermittelt, außerdem gegen jeweils eine zu den Konzentrationslagern Mauthausen und Neuengamme und drei zum KZ Sachsenhausen. Noch im November vergangenen Jahres gab es laut "taz" 13 solcher Verfahren. Durch das hohe Alter der Beschuldigten und deren Verhandlungsunfähigkeit oder Tod komme es immer wieder zu Verfahrenseinstellungen.
Die Fälle der bereits angeklagten Personen bezögen sich auf Taten im früheren KZ Stutthof bei Danzig. Es handle sich um einen früheren SS-Wachmann, der heute in der Region Wuppertal wohne. Die Staatsanwaltschaft Itzehoe habe zudem Anklage gegen eine 95 Jahre alte Frau aus dem Raum Pinneberg erhoben, wie vor wenigen Tagen bekannt wurde.