"Ocean Viking" rettet bei zwei Einsätzen 237 Flüchtlinge aus Seenot

"Ocean Viking" rettet bei zwei Einsätzen 237 Flüchtlinge aus Seenot
Nur wenige Stunden nach dem ersten Rettungseinsatz war die Crew der "Ocean Viking" wieder gefordert. Vor der libyschen Küste war ein zweites Schlauchboot in Seenot.

Berlin (epd). Bei zwei Einsätzen hat das zivile Rettungsschiff "Ocean Viking" am Donnerstag im Mittelmeer insgesamt 237 Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet. Bei Tagesanbruch habe die Crew in internationalen Gewässern 30 Seemeilen vor dem libyschen Al-Chums ein überbesetztes Schlauchboot gesichtet und 212 Menschen an Bord genommen, teilte die Hilfsorganisation SOS Méditerranée, die das Schiff betreibt, in Berlin mit. Unter den Geretteten seien 19 Frauen und zwei kleine Kinder. Mehrere Menschen, die über Bord gegangen seien, hätten sicher an Bord gebracht werden können.

In einem zweiten Rettungseinsatz wurden den Angaben zufolge nur wenige Stunden später weitere 116 Menschen aus einem Schlauchboot. Unter den Überlebenden seien 44 Minderjährige, darunter neun Kinder unter 13 Jahren, teilte die Organisation mit. Mindestens eine Frau sei schwanger. Die Geretteten kämen vorwiegend aus der Elfenbeinküste, Mali und dem Sudan.

Die "Ocean Viking" hatte erst im Januar bei drei Einsätzen 373 Menschen gerettet, die schließlich in Sizilien von Bord gehen durften. Die dortigen Behörden brachten sie nach Corona-Schnelltests an Land oder auf ein Quarantäne-Schiff. Zuvor war das Schiff fünf Monate lang in Italien wegen angeblicher Sicherheitsmängel festgehalten worden.

SOS Méditerranée ist eine europäische Organisation mit Vereinen in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz, die gemeinsam die "Ocean Viking" betreiben. Das Schiff fährt unter norwegischer Flagge.