Bremen (epd). Unter besseren Arbeitsbedingungen würden viele Pflegekräfte wieder in ihren Job zurückkehren oder Stunden aufstocken. Das ist das Ergebnis einer Befragung der Universität Bremen und der Arbeitnehmerkammer Bremen, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Alleine im Land Bremen stünden unter diesen Bedingungen bis zu 1.500 ausgebildete Pflegefachkräfte zusätzlich zur Verfügung, lautet die Bilanz der Studie. Hochgerechnet auf ganz Deutschland ergäbe dies ein Potenzial von mehr als 170.000 Vollkräften.
Für die Studie wurden mehr als 1.000 Pflegekräfte vor allem aus Niedersachsen und Bremen befragt. Mit Blick auf eine Rückkehr in den Job oder eine Stundenaufstockung kam es ihnen vor allem auf ein höheres Gehalt an und auf weniger Zeitdruck durch mehr Personal. Auch verlässliche Arbeitszeiten, Präventionsangebote zum Umgang mit psychischen Belastungen, betriebliche Mitbestimmung und mehr Wertschätzung durch Vorgesetzte waren ihnen wichtig.
Verbesserte Arbeitsbedingungen motivierten nicht nur ausgestiegene Fachkräfte und Teilzeitpflegekräfte, sagte Ingo Schierenbeck, Hauptgeschäftsführer der Arbeitnehmerkammer. "Sie werden sich auch für alle anderen Pflegkräfte positiv auswirken und können zum Verbleib im Beruf beitragen." Der zukünftige Mehrbedarf an Fachkräften werde bundesweit auf mindestens 130.000 Vollkräfte in der Langzeitpflege und 100.000 in der Krankenpflege geschätzt, hieß es.