Berlin (epd). Außenminister Heiko Maas (SPD) hat die Machtübernahme des Militärs in Myanmar und die Verhaftungen von Regierungs- und Parlamentsmitgliedern auf das Schärfste verurteilt. "Mit den militärischen Handlungen werden die bisher erreichten Fortschritte auf dem Weg zu einem demokratischen Wandel in Myanmar aufs Spiel gesetzt", erklärte er am Montag in Berlin. Er fordere das Militär auf, die Festgenommenen einschließlich Präsident Win Myint und Staatsrätin Aung San Suu Kyi "umgehend wieder freizulassen, den Ausnahmezustand wieder aufzuheben und die Arbeit der demokratisch legitimierten, verfassungsmäßigen Institutionen wieder zuzulassen".
In Myanmar hat die Armee am Montagmorgen im militäreigenen Fernsehen verkündet, dass sie für ein Jahr die Kontrolle übernehme. Während dieser Zeit gelte der Ausnahmezustand. Zuvor hatte es Beschwerden über das Ergebnis der Parlamentswahlen von Anfang November gegeben. Diese hatte die Partei "Nationale Liga für Demokratie" von Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi klar gewonnen. Unterlegene Konkurrenten, darunter auch die militärtreue USDP, sprachen jedoch von Wahlbetrug.