Genf, New York (epd). Die Vereinten Nationen haben die Rückkehr der USA unter dem neuen Präsidenten Joe Biden in die Weltgesundheitsorganisation (WHO) begrüßt. Das sei ein guter Tag für die WHO und die globale Gesundheit, erklärte Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf.
Vor dem Exekutivrat der WHO bedankte sich Tedros ausdrücklich bei dem neuen US-Präsident Joe Biden, der an seinem ersten Tag im Amt als US-Präsident am Mittwoch den Austrittsprozess seines Landes gestoppt hatte. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte im Juli 2020 den Austrittsprozess eingeleitet, der ein Jahr dauert.
Eine Unterstützung der WHO sei absolut wichtig im Kampf gegen die Corona-Pandemie, erklärte UN-Generalsekretär António Guterres am Mittwoch (Ortszeit) in New York. Die Weltgemeinschaft müsse zusammenstehen, um die Krankheit Covid-19 zu besiegen. Biden schrieb in einem Brief an Guterres: "Die WHO spielt eine wesentliche Rolle im Kampf der Welt gegen die tödliche Covid-19-Pandemie sowie gegen zahllose andere Bedrohungen der globalen Gesundheit."
Vor dem Exekutivrat bekräftigte der US-Delegationsleiter Anthony Fauci das Engagement der USA in der WHO. Die USA würden all ihren Verpflichtungen als WHO-Mitgliedsland nachkommen und energisch mit den anderen Staaten gegen die Corona-Pandemie vorgehen. Fauci betonte, dass die USA auch in dem Impfstoffprogramm gegen Covid-19 der WHO, Covax, mitwirken wollten.
Der Chefberater des US-Präsidenten im Kampf gegen Covid-19 unterstrich zudem die Notwendigkeit, die WHO zu reformieren. Die derzeit laufende internationale Untersuchung über die Reaktion der WHO auf den Ausbruch 2019/2020 müsse klare Ergebnisse liefern.
Der frühere US-Präsident Trump hatte der WHO in schroffer Form vorgeworfen, den Corona-Ausbruch in China nicht energisch bekämpft zu haben. Zusammen mit China habe die WHO sogar versucht, die Verbreitung von Covid-19 zu vertuschen, sagte er. Die USA sind traditionell der größte Beitragszahler unter den 194 Mitgliedsländern der WHO, die einen Zweijahreshaushalt in Höhe von rund 4,8 Milliarden US-Dollar zur Verfügung hat.