Steigende Opferzahlen nach Erdbeben in Indonesien

Steigende Opferzahlen nach Erdbeben in Indonesien
In der indonesischen Provinz West-Sulawesi suchen Rettungskräfte nach zwei Erdbeben weiter nach Verschütteten. Zudem gibt es in der Küstenregion Warnungen vor weiteren Nachbeben und einem Tsunami.

Frankfurt a.M., Jakarta (epd). Nach zwei Erdbeben in der indonesischen Provinz West-Sulawesi sind weitere Opfer geborgen worden. Wie die nationale Katastrophenschutzbehörde am Sonntag mitteilte, kamen infolge der Erdstöße vom Freitag mindestens 73 Menschen ums Leben. Mehr als 820 Menschen wurden verletzt, fast 28.000 Bewohner obdachlos. Viele hatten Zuflucht in Notunterkünften oder im Freien gesucht.

Trümmer eingefallener Häuser, Erdrutsche und beschädigte Infrastruktur erschwerten den Einsatz der Rettungskräfte. Den Angaben zufolge wurden in der Zwischenzeit allerdings Stromversorgung und Telefonverbindungen teilweise wieder hergestellt.   Besonders schwer betroffen ist die Provinzhauptstadt Mamuju. Das dortige Krankenhaus ist eingestürzt. Unter den Trümmern vermuten die Helfer noch viele weitere Verschüttete. Am Samstagmorgen wurde die Region von einem Nachbeben der Stärke 5,0 erschüttert. Berichte über neue Opfer gab es zunächst nicht, allerdings warnten die Behörden vor weiteren starken Nachbeben sowie einem Tsunami.   Die beiden Erdstöße der Stärke 5,7 und 6,2 hatten die Region am frühen Freitagmorgen getroffen. Hilfsorganisationen stellten Sofortgelder bereit und entsandten freiwillige Helfer, um Verletzte zu versorgen, Trinkwasser sowie Material für Notunterkünfte bereitzustellen und Corona-Schutzmasken zu verteilen.   Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. Regelmäßig kommt es zu Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Tsunamis. Ende September 2018 waren ebenfalls auf der Insel Sulawesi über 2.000 Menschen getötet worden. Ende Dezember 2004 hatte ein Seebeben der Stärke 9,1 vor der Nordwestküste Sumatras einen Tsunami ausgelöst, bei dem in den Anrainerstaaten des Indischen Ozeans mehr als 230.000 Menschen umkamen. Allein in der indonesischen Provinz Aceh waren damals 170.000 Tote registriert worden.