Berlin (epd). In der Debatte über eine mögliche Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte hat der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, betont, die Impfungen in den Einrichtungen des evangelischen Wohlfahrtsverbandes erfolgten ausschließlich freiwillig. Das gelte für Betreute und Beschäftigte gleichermaßen.
Die Impfbereitschaft unter den Bewohnerinnen und Bewohnern sei hoch, erklärte Lilie am Mittwoch in Berlin. Viele seien dankbar, dass die Angst vor Isolation oder einer Infektion bald vorbei sei. Er ermutigte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich nun auch impfen zu lassen. Manche seien skeptisch und hätten Angst vor dem Impfstoff. Ihre Fragen und Sorgen müssten ernstgenommen werden, verlangte Lilie.
Er sei aber zuversichtlich. Das Vertrauen in die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfungen werde wachsen, weil immer mehr geimpfte Pflegekräfte ihre Kolleginnen und Kollegen ermutigen würden, sich auch impfen zu lassen, erklärte der Diakonie-Präsident.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) war mit einem Vorstoß für eine Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte in den vergangenen beiden Tagen auf breite Ablehnung gestoßen. Er hatte angeregt, der Deutsche Ethikrat solle dazu eine Stellungnahme erarbeiten und seinen Vorschlag mit der bisher als relativ gering eingeschätzten Impfbereitschaft unter Pflegekräften begründet.