Rom (epd). Die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye klagt gegen die Festsetzung ihres Schiffes "Alan Kurdi" in Sardinien. Die italienische Küstenwache verweigere Inspektionen zur Beendigung der Festsetzung, begründete der Regensburger Verein am Dienstag die Klage vor dem Verwaltungsgericht Cagliari. Dieses solle nun in einem Eilverfahren über die Rechtmäßigkeit der Maßnahme entscheiden.
Die "Alan Kurdi" hatte im vergangenen September im südlichen Mittelmeer 133 Flüchtlinge aus Seenot gerettet, darunter 62 Minderjährige. Nach tagelangem Warten hatte das Schiff die Genehmigung erhalten, die nach einer Evakuierung medizinischer Notfälle an Bord verbliebenen 125 Migranten nach Sardinien zu bringen. Seit Oktober ist das Schiff im Hafen von Olbia im Norden der Insel blockiert.
Die italienische Küstenwache beanstandet technische Mängel des Schiffs und eine Überzahl an Rettungswesten. Sea-Eye-Sprecher Gordon Isler wirft der italienischen Küstenwache politisch motiviertes Vorgehen vor. Das Verwaltungsgericht Palermo hatte vor wenigen Tagen Klagen von Sea-Watch gegen die Festsetzung von zwei Schiffen der Organisation an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) verwiesen.