Die Bischöfe Heinrich Bedford-Strohm und Georg Bätzing haben an Heiligabend zu Zuversicht in der Corona-Pandemie aufgerufen. Gerade in Krisenzeiten sei die christliche Weihnachtsbotschaft ein Symbol der Hoffnung, sagten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz am Donnerstagabend in einem von der ARD im Ersten ausgestrahlten ökumenischen "Wort zum Heiligabend". Der Limburger Bischof Bätzing rief dazu auf, an Weihnachten die Not und das Elend in der Welt nicht zu vergessen. Der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm forderte zu einem neuen Miteinander auf, zu einer neuen Solidarität: "Wir brauchen einander und wir brauchen Nächstenliebe."
Bätzing erinnerte an die Kriegsgebiete der Welt, die Verfolgten und die Millionen von Flüchtlingen, "die dringend ein Licht am Horizont ihres Lebens brauchen." Bedford-Strohm wünschte das "Licht von Heiligabend" den Kranken und den Pflegebedürftigen und allen, die in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen an Weihnachten Dienst tun. "Wir wünschen es jenen, die bei der Feuerwehr, der Polizei, in den Gemeinden und im Ehrenamt heute Abend arbeiten. Wir wünschen es allen Einsamen und Trauernden, gerade ihnen. Und gerade jetzt", sagte Bedford-Strohm.
Zur Corona-Krise sagte Bischof Bätzing, er sei überzeugt, dass die Pandemie die Menschen nachdenklicher gemacht habe: "Was ist wirklich wichtig in meinem Leben? Vieles haben wir für allzu selbstverständlich genommen. Gerade jetzt spüren wir, wie wertvoll das Leben ist." Auch daran erinnere dieser Heiligabend.
Bedford-Strohm lud die Menschen dazu ein, dieses Weihnachten als eine Anregung für ein bewussteres Leben zu nehmen, "ob religiös gebunden oder nicht". Der EKD-Ratsvorsitzende sagte weiter: "Wir müssen nicht aus der Angst leben. Denn Gott wird uns in all dem begleiten, uns beistehen und uns Kraft geben, mit der Situation umzugehen." Bätzing erklärte, es sei gut, "wenn wir auch in diesen Tagen Rücksicht aufeinander nehmen und so menschliches Leben schützen". Der gemeinsame Wille zur Eindämmung des Corona-Virus gehöre in diesem Jahr zu Weihnachten dazu.