Düsseldorf (epd). Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat vor den Weihnachtsfeiertagen an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, die zulässigen Höchstgrenzen für Zusammenkünfte nicht auszureizen. "Natürlich wollen wir alle Isolation und Einsamkeit vor allem von älteren Familienmitgliedern an den Festtagen vermeiden", sagte Reinhardt der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Aber gerade diese Bevölkerungsgruppe sei ganz besonders von Corona bedroht. "Angesichts der hohen Infektionszahlen und der angespannten Lage in unseren Krankenhäusern sollte sich deshalb jeder kritisch fragen, ob er wirklich die gesetzlichen Höchstgrenzen für Zusammenkünfte ausreizen muss", mahnte der Ärztekammer-Präsident.
"Ich appelliere noch einmal eindringlich an alle, sich gerade über die Feiertage vernünftig zu verhalten", sagte Reinhardt. Eine dritte, noch stärkere Infektionswelle würde das Gesundheitssystem überlasten. "Jeder einzelne kann dazu beitragen, das zu verhindern", unterstrich der Ärztepräsident.
Der Mediziner warnte zugleich vor einer "Scheinsicherheit" durch Corona-Schnelltests. Ein negatives Testergebnis, beispielsweise vor Familienfeiern, dürfe nicht zu einem sorglosen Umgang verleiten. "Negative Testergebnisse sind immer nur eine Momentaufnahme und können am nächsten Tag schon positiv ausfallen", unterstrich Reinhardt.