Genf (epd). Die islamistische Gewalt im Norden von Mosambik treibt laut den UN immer mehr Menschen in Flucht. Inzwischen seien mehr als 530.000 Kinder, Frauen und Männer vor Überfällen und Angriffen von Extremisten geflohen, teilte der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Babar Baloch, am Freitag in Genf mit. Brennpunkt der Krise sei die nördliche Provinz Cabo Delgado. Seit Beginn der Kämpfe 2017 seien mehr als 2.000 Menschen getötet worden.
Bei ihren Angriffen auf Siedlungen plünderten die Islamisten Häuser und steckten sie in Brand. Die Islamisten versuchten, weite Gebiete des Landes im Südosten Afrikas unter ihre Kontrolle zu bekommen, erklärte der UNHCR-Sprecher. Die Gewalt bedrohe die gesamte Region. Mitte November hatte das UNHCR die Zahl der Geflüchteten noch mit 350.000 angegeben.
Die Angreifer nennen sich "Ahlu Sunna Wa-Jamah" ("Jünger der Tradition des Propheten") und haben der Terrormiliz "Islamischer Staat" die Treue geschworen. Der muslimisch geprägte arme Norden Mosambiks spielt wegen einer geplanten Erdgasförderung eine wichtige ökonomische Rolle.