Patientenschützer kritisiert "Tohuwabohu" bei Schutz von Pflegeheimen

Patientenschützer kritisiert "Tohuwabohu" bei Schutz von Pflegeheimen

Osnabrück, Berlin (epd). Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert das Bundeskanzleramt und die Landesregierungen für ihre Versuche, der Pandemie-Folgen in Pflegeheimen Herr zu werden. Sie hätten mit ihren Beschlüssen ein "Tohuwabohu" angerichtet, sagte Vorstand Eugen Brysch der "Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Jedes Bundesland habe sein eigenes Corona-Schutzkonzept für Pflegebedürftige und Schwerstkranke. Bei den Länder-Regelungen zu Schnelltests gehe es nach dem Bund-Länder-Gipfel "jetzt drunter und drüber", rügte Brysch.

Mitarbeiter in der Altenpflege müssten laut Bund-Länder-Beschluss nicht mehr als zweimal in der Woche getestet werden, erläuterte Brysch. In Hessen reiche sogar ein wöchentlicher Test. "Eine überfällige tägliche Testpflicht gibt es nicht. Für die vom Virus am meisten bedrohte Gruppe der Pflegebedürftigen bleibt es bei unverbindlichen Test-Empfehlungen", lautete der Vorwurf des Patientenschützers. Hier mache jedes Bundesland, was es wolle.

Durcheinander gebe es auch bei den Bestimmungen für die Tests bei Angehörigen. "In Sachsen und in Niedersachsen soll sich das Pflegeheim darum kümmern. Zusätzliches Personal dafür gibt es aber nicht", kritisierte Brysch. "In Nordrhein-Westfalen ist der Schnelltest empfohlen und in Bayern grundsätzlich vorgeschrieben. Aber die Kosten und die Organisation müssen die Betroffenen selbst übernehmen."