Stuttgart (epd). Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) warnt vor den Gefahren des vermehrten Alkoholkonsums an Weihnachten. Eigenen Daten zufolge stieg die Zahl der Rauschtrinker bundesweit im vergangenen Jahr um 37 Prozent, teilte die Kasse am Mittwoch in Stuttgart mit. Bundesweit betroffen seien hochgerechnet 1,3 Millionen Menschen.
Sie mussten wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Rausches oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt werden. Den höchsten Anstieg stellte die Krankenkasse in Sachsen-Anhalt mit plus 68 Prozent fest, der geringste Anstieg wurde in Hamburg mit einem Plus von 18 Prozent verzeichnet. Es gebe jedoch ein hohe Dunkelziffer, denn nicht jeder Rauschtrinker begebe sich in ärztliche Behandlung.
Zugespitzt habe sich die Situation durch die Corona-Krise. So habe eine forsa-Umfrage gezeigt, dass fast ein Viertel der regelmäßigen Alkoholkonsumenten in der Pandemie häufiger zur Flasche greife. Auch an Weihnachten und an Silvester konsumierten mehr Menschen Glühwein, Punsch oder Schnaps. Außerdem sei bei Ex-Süchtigen das Risiko für Rückfälle in der Weihnachtszeit, wie auch in Krisenzeiten größer.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schaden bei Frauen bereits mehr als 0,3 Liter Bier und bei Männern mehr als 0,6 Liter Bier am Tag der Gesundheit. Alkoholkonsum gilt als Mitverursacher für zahlreiche Krankheiten wie Bluthochdruck, Übergewicht, Leberzirrhose und Krebs.