Essen (epd). Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen hat ein Vorhersagemodell zu Corona-Infektionen entwickelt. Mit Hilfe eines kurzes Telefoninterviews könne die Wahrscheinlichkeit eines positiven Testergebnisses schnell abgeschätzt und somit zügiger diejenigen Personen getestet werden, die vermutlich auch infiziert seien, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Das sei auch deshalb nötig, weil die Testressourcen auf Sars-CoV-2 derzeit sehr begrenzt seien.
Der Vorteil des neuen Modells liegt den Angaben zufolge darin, dass es ohne bildgebende Verfahren oder körperliche Eingriffe wie Abstriche oder Bluttests auskommt. Als Parameter zur Bewertung einer möglichen Infektion flossen unter anderem der allgemeine Gesundheitszustand, das Alter und das Geschlecht der Person, Zigarettenkonsum, Störungen des Geschmacks- und Geruchssinns sowie enge Kontakte zu infizierten Personen ein.
Die Forschungsgruppe hat für die Entwicklung des Vorhersagemodells Daten von Bürgern der Stadt Essen genutzt, die einen PCR-Test durchlaufen hatten oder in Quarantäne gegangen waren. Dazu wurden die persönlichen Angaben und gesundheitlichen Beschwerden von mehr als 2.200 Bürgern per Fragebogen ausgewertet.