In Israel sind laut Lenz zu Gottesdiensten in Kirchen regulär nur zehn Besucher zugelassen, im Innenhof der Propstei dürfen 20 Menschen teilnehmen.
Zu Weihnachten würden noch keine Reisegruppen in der Stadt sein, sagte der rheinische Pfarrer Lenz, der seit August Propst in Jerusalem ist. Auch israelische Juden, die in den vergangenen Jahren in der Erlöserkirche einfach mal einen deutschen Weihnachtsgottesdienst erleben wollten, würden diesmal nicht kommen. Damit aber niemand vergeblich aus Tel Aviv anreise, gebe es ein Anmeldesystem. "Am zweiten Weihnachtstag laden wir abends zu Christmas Carols im Kreuzgang ein, wo an jedem Bogen der oberen Stockwerke eine Familie stehen und mit Maske in den Innenhof singen kann", erklärte Lenz.
In der lutherischen Weihnachtskirche in Bethlehem wird es laut Lenz Heiligabend am Nachtmittag einen dreisprachigen Gottesdienst geben. Dieser könne aber nur von 40 Gästen besucht werden, daher werde er zusätzlich live gestreamt. Gemeinsame Wanderungen in größeren Gruppen von Jerusalem nach Bethlehem zum dortigen Gottesdienst seien in diesem Jahr nicht möglich. Die Benediktiner der Dormitio-Abtei auf dem Berg Zion sammelten daher jetzt per Mail und Internet Wünsche und Gebetsanliegen, um sie am Heiligen Abend nach Bethlehem in die Geburtskirche mitzunehmen.
Zu den Aufgaben des Propstes in Jerusalem gehört neben der pastoralen Versorgung der evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in Israel und in den palästinensischen Gebieten auch die Leitung der Stiftungseinrichtungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Jerusalem. Zudem ist er in Israel und in Jordanien Repräsentant der EKD.