Klimagipfel: Merkel sagt weitere Hilfen für arme Länder zu

Klimagipfel: Merkel sagt weitere Hilfen für arme Länder zu

Frankfurt a.M./New York (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat weitere finanzielle Unterstützung für den Kampf gegen den Klimawandel in armen Ländern zugesichert. "Alle Staaten müssen notwendige Klimaschutz-Investitionen finanzieren können", erklärte Merkel in einer Video-Botschaft für den virtuellen UN-Klimagipfel am Samstag. Weltweit sollte dazu günstiges Kapital zur Verfügung stehen. "Deutschland will hierfür zusätzlich knapp 500 Millionen Euro bereitstellen."

Zudem betonte die Kanzlerin, dass die Bundesregierung ihr Versprechen einhalte, die Haushaltsmittel zur Klimafinanzierung bis 2020 auf jährlich vier Milliarden Euro zu verdoppeln. "Und auch in Zukunft wird Deutschland einen angemessenen Beitrag leisten", fügte Merkel hinzu.

Im Klimaabkommen von Paris hatten sich die reichen Länder dazu verpflichtet, die Unterstützung für arme Staaten aus öffentlichen und privaten Quellen bis 2020 auf 100 Milliarden Dollar jährlich aufzustocken. Für die Zeit danach sieht der Vertrag einen weiteren Aufwuchs der Mittel vor. "Ich setze mich dafür ein, dass wir international einen Prozess zur Klimafinanzierung post-2020 starten", sagte die Kanzlerin. Dieser Prozess solle bis zum nächsten regulären Klimagipfel im schottischen Glasgow im November 2021 abgeschlossen sein.

Der Online-Gipfel markierte den fünften Geburtstag des Pariser Klimaabkommens, der alle Staaten zum Kampf gegen die Erderwärmung verpflichtet. Bei der Konferenz waren die Länder aufgerufen, ehrgeizigere nationale Ziele zur Emissionsminderung vorzulegen. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten am Freitag vereinbart, das EU-Ziel zur Emissionsminderung bis 2030 von 40 auf mindestens 55 Prozent zu erhöhen. Die einzelnen EU-Staaten reichen keine eigenen CO2-Ziele für das Pariser Abkommen ein.

Merkel hob hervor, dass Deutschland zur Senkung seiner Emissionen aus der Kohleverstromung aussteige und die erneuerbaren Energien weiter ausbaue. Außerdem setze die Bundesregierung auf CO2-Bepreisung und starte deshalb im kommenden Jahr den nationalen Emissionshandel für Verkehr und Wärme.