Wiesbaden (epd). Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) rechnet mit einem harten Lockdown spätestens nach Weihnachten. Im Wiesbadener Landtag plädierte der Regierungschef am Freitag für ein einheitliches Vorgehen bei den Corona-Schutzmaßnahmen in ganz Deutschland. Zugleich lehnte er es ab, vor der für Sonntag erwarteten Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Festlegungen zu treffen. Wenn alle 16 Länderregierungschefs mit unverrückbaren Positionen in die Schaltkonferenz gingen, könne man sich die Verhandlungen sparen, sagte Bouffier. Man müsse bundesweit zu einer gemeinsamen Lösung kommen, alles andere mache keinen Sinn.
Bouffier sagte, als Beginn der noch einmal deutlich verschärften Maßnahmen kämen entweder das übernächste Wochenende oder das direkt nach den Weihnachtsfeiertagen in Betracht. Die Vereinbarungen werden nach seiner Einschätzung auch eine Schließung der Geschäfte beinhalten, die nicht für die tägliche Versorgung wichtig sind. Die Maßnahmen sollten nach seiner Auffassung zunächst bis zum 10. Januar befristet sein.
Weitere Einschränkungen kann es Bouffier zufolge auch bei der Zahl der Personen geben, die sich an Weihnachten treffen dürfen. Familiäre Treffen müssten aber möglich bleiben, und dabei könne es nur um die Zahl der Personen, aber nicht um die der beteiligten Hausstände gehen, weil die etwa bei erwachsenen Kindern nicht auf zwei reduziert werden könnten.