Köln (epd). Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) dringt auf eine bundesweit einheitliche Verschärfung der Corona-Maßnahmen. "Zum Beispiel den Einzelhandel zu schließen, macht nur Sinn, wenn es bundesweit einheitlich ist", sagte Schwesig am Freitag im ARD-"Morgenmagazin. Sie werbe für diese Position, obwohl es in ihrem Bundesland Regionen mit geringer Inzidenzzahl gebe. Im Landkreis Rostock etwa gebe es derzeit weniger als 20 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen.
"Früh zu handeln hilft auch der Wirtschaft, denn wenn wir zu spät handeln, haben wir zu viele Kranke und Tote, aber auch zu vielen wirtschaftlichen Schaden", unterstrich Schwesig. Auch warnte sie davor, dass zu Weihnachten die Menschen "quer durch Deutschland reisen". Ihr Bundesland habe bereits strenge Einreisegeln erlassen. Dort dürfe nur die Kernfamilie besucht werden.
Bund und Länder sollten sich bei ihrem nächsten Corona-Beratungen, die nach Medienberichten für Sonntag geplant sind, auf schärfere Regeln für alle einigen, erklärte Schwesig. "Das müssen wir", betonte sie.
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Freitagmorgen einen Höchstwert bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Demnach steckten sich 29.875 Menschen binnen 24 Stunden mit dem Virus an. Auch die Zahl der Toten innerhalb eines Tages stieg auf einen neuen Höchstwert: 598 Menschen starben an oder mit dem Virus. Insgesamt sind in Deutschland seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 20.970 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.