Mit jedem der Ertrunkenen seien "in unserer nächsten Nähe auch Hoffnung und Würde zu Tode gekommen und die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Freiheit und Mitmenschlichkeit vor den Türen Europas untergegangen", so Kurschus.
Kurschus bekundete ihre Unterstützung für die Aktion der westfälischen Frauenhilfe "Tausende Boote falten". Diese hat dazu aufgerufen, Papierschiffchen zum Gedenken an die verstorbenen Flüchtlinge zu basteln. Mindestens 1.319 Schiffchen sollten dabei je Ort zusammenkommen und auf öffentlichen Plätzen gezeigt werden, um auf die Situation im Mittelmeer hinzuweisen. Auch sie selber habe ein Papierschiffchen hergestellt, sagte die Theologin, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
Die westfälische Frauenhilfe gehört den Angaben zufolge dem Bündnis "United4Rescue" an, das ein "Ende der Kriminalisierung" der zivilen Seenotrettung und europäische Maßnahmen zur Rettung von Bootsflüchtlingen fordert. Das von der EKD ins Leben gerufene Bündnis hat im Sommer mit der "Sea-Watch 4" ein eigenes Rettungsschiff ins Mittelmeer entsandt.