Osnabrück (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) appelliert in der Corona-Krise zu einer strikten Einhaltung der Besuchsregeln in Pflegeheimen. Es gebe zwar Schutzausrüstung und immer mehr Schnelltests. "Trotzdem müssen wir alle gerade mit Blick auf Weihnachten verinnerlichen: Es braucht geordnete Verfahren, um die Mutter, den Vater oder den Partner zu besuchen", sagte der CDU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). "Denn wenn das Virus einmal in der Einrichtung ist, schlägt es brutal zu", warnte er.
Bei der Schnelltestung von Heimbesuchern gebe es Fortschritte. "Die Lage verbessert sich, inzwischen können die Abstriche von geschultem Personal durchgeführt werden, nicht nur von Fachkräften", sagte Spahn. Es könnten also auch Studenten oder Freiwillige helfen, wenn sie zuvor in die Abstrichtechnik eingewiesen wurden.
Schnelltests seien allerdings nur eine Momentaufnahme und gäben keine absolute Sicherheit. "Wenn die Situation etwa wegen eines Ausbruchs besonders angespannt ist, müssen Heime den Zugang beschränken können, auch für negativ Getestete", sagte der Minister.
Zugleich machte Spahn Hoffnung auf einen besseren Schutz der Risikogruppen durch Impfungen: "Wenn es Anfang Januar losgeht, werden wir die Pflegeheimbewohner ab Februar besser schützen können als heute", sagte er: "Und für die besonders Gefährdeten sind substanzielle Fortschritte schon in den ersten Wochen realistisch."
Bis eine Impfung die gesamte Bevölkerung schütze, werde es zwar noch Monate dauern. "Aber ich gehe, Stand heute, davon aus, dass wir im Sommer jedem, der es will, ein Impfangebot machen können. Und dann sind wir vermutlich über den Berg", sagte Spahn.
epd kfr