Berlin (epd). In der Bundesverwaltung sind Menschen mit ausländischen Wurzeln deutlich unterrepräsentiert. Wie eine am Montag in Berlin vorgestellte Erhebung ergab, haben lediglich zwölf Prozent der Beschäftigten einen Migrationshintergrund, während der Anteil in der Gesamtbevölkerung bei über 25 Prozent liegt. Gleichzeitig sind sie in den Behörden überdurchschnittlich oft nur befristet eingestellt, sind häufiger in Jobs, für die sie überqualifiziert sind, und werden seltener befördert als ihre Kolleginnen und Kollegen mit ausschließlich deutschen Vorfahren.
Gleichzeitig berichten laut Studie 69 Prozent der Beschäftigten mit internationaler Geschichte von einer hohen oder sehr hohen Arbeitszufriedenheit, 55 Prozent von einer hohen oder sehr hohen Verbundenheit mit dem Arbeitgeber.
Staatsministerin für Integration Annette Widmann-Mauz sagte, eine Frau Yilmaz habe beim Bewerbungsgespräch immer noch mehr Probleme als Frau Müller, die Stelle zu bekommen. Bei anderen wiederum stelle sich die Frage, inwieweit sie sich mit den staatlichen Organisationen identifizierten. An sie müsse signalisiert werden, dass ihre Mitarbeit als bereichernd empfunden werde.
Beim sogenannten Diversität- und Chancengleichheit-Survey handelt es sich um die erste zentrale Beschäftigtenbefragung in der Bundesverwaltung. Von insgesamt gut 230.000 dort tätigen Personen sind den Angaben nach mehr als 47.000 von Mai bis November 2019 online befragt worden. Die repräsentative Erhebung ist Teil des Nationalen Aktionsplans Integration der Bundesregierung.