Düsseldorf (epd). Der Deutsche Städte- und Gemeindebund stellt angesichts der weiterhin hohen Infizierten-Zahlen die angekündigten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen über die Feiertage infrage. "Wir werden in Deutschland insgesamt darüber sprechen müssen, ob die geplanten Lockerungen für Weihnachten und Silvester tatsächlich richtig sind", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Sie führten unweigerlich zu weiteren Kontakten und zusätzlichen Reiseaktivitäten und stellten damit ein Risiko für einen Anstieg der Neuinfektionen dar. Daher sollte man abwarten, wie sich die Zahlen in den nächsten anderthalb Wochen entwickeln.
Da in einigen Bundesländern die Hotspots zunähmen, sei es nachvollziehbar, dass die bayerische Staatsregierung die einschränkenden Maßnahmen verschärfe, sagte Landsberg. Wechselunterricht in den Schulen, eine verstärkte Maskenpflicht und Besuchsvorschriften für Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie das Vorschreiben von FFP2-Masken könnten dazu beitragen, die Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren.
Die von Bayern verhängten Ausgangsbeschränkungen sieht Landsberg allerdings skeptisch. Ob Ausgangsbeschränkungen für bestimmte Nachtzeiten ein wirksames Mittel seien, müsse sich erst zeigen. "Entscheidend ist allerdings weniger, ob der Staat Härte zeigt, sondern ob es uns gelingt, noch mehr Menschen zu überzeugen, sich wirklich konsequent an die Regeln zu halten."