Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Span (CDU) plädiert für schärfere Kontaktbeschränkungen in Regionen mit hohen Corona-Infektionszahlen. Dort wo die Zahlen hoch sind, brauche es "unbedingt" Schritte, die über die zwischen Bund und Ländern verabredeten Maßnahmen hinausgehen, sagte Spahn am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Dies sei zum Beispiel in Sachsen und Bayern schon erfolgt. Eine solche Entscheidung müsse sich stets nach dem Infektionsgeschehen vor Ort richten.
Am Mittwoch hatten Bund und Länder beschlossen, die seit dem 1. Dezember geltenden strengeren Corona-Regeln bis zum 10. Januar zu verlängern. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte eine Verschärfung der Maßnahmen für den Fall ins Gespräch gebracht, dass die Zahl der Infektionen weiter steigt.
Zu geplanten Lockerungen an Weihnachten sagte Spahn, es müsse auch an den Festtagen auf vernünftiges Verhalten geachtet werden, ein großes Familienfest sei nicht angebracht. Nicht alles was erlaubt sei, müsse ausgenutzt werden, betonte er.
Das Robert Koch-Institut meldete in der Nacht zum Freitag 23.449 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Das sind rund 640 mehr als am Freitag vor einer Woche. 432 weitere Menschen starben an oder mit dem Virus.