Bremen (epd). Gerade in der Vorweihnachtszeit erleiden nach den Erfahrungen von Medizinern Kinder besonders leicht Brandverletzungen oder Verbrühungen. "Dabei sind die meisten Unfälle vermeidbar", sagte am Donnerstag Andrea Etzler, Kinderchirurgin am Klinikum Bremen-Mitte mit Blick auf den "Tag des brandverletzten Kindes" am 7. Dezember. Bundesweit sind es jährlich etwa 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit Verbrennungen und Verbrühungen, die ärztlich versorgt werden müssen.
Kinder unter drei Jahren sind nach Angaben von Etzler am häufigsten betroffen. Gerade das flackernde Feuer der Kerzen oder aufsteigender Dampf aus dem Kochtopf seien für sie besonders interessant. Deshalb seien die Eltern besonders gefordert, Gefahrenquellen aus dem Weg zu räumen, bevor etwas passieren könne. Oft helfe es, sich in die Perspektive der Kinder hineinzuversetzen, um Gefahren früh zu erkennen.
So gehörten heiße Getränke und Suppen sowie brennende Kerzen nicht in die Nähe von Kindern. "Auch wenn man selbst eine heiße Tasse in der Hand hält, sollte man nicht noch das Kind auf den Schoß nehmen, so schwer es einem vielleicht auch fällt", führte Etzler aus. Manchmal wirke für die Kleinen allein der Teebeutel in der Tasse wie ein Spielzeug. Auch überhängende Tischdecken oder Kabel von Elektrogeräten in greifbarer Nähe könnten eine gefährliche Kettenreaktion auslösen, wenn Kinder daran zögen.
Selbst Heizkörper und Badewasser sind Etzler zufolge potenzielle Gefahrenquellen: "Die Haut von Kindern ist weitaus dünner als die der Erwachsenen und somit viel hitzeempfindlicher." Ein zusätzliches Problem, das seit einigen Jahren immer häufiger auftrete, seien Kaminöfen im Wohnzimmer, bei denen auf eine Absperrung verzichtet worden sei.