Stuttgart (epd). Die theologisch konservative "ChristusBewegung Lebendige Gemeinde" innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg distanziert sich von Verschwörungstheorien zu Corona. Solche Theorien kursierten auch im Raum des Pietismus, erklärte der Vorstand in einer am Freitag in Korntal bei Stuttgart. "Wir widersprechen jedoch gleichzeitig Medienberichten und -kommentaren, die den Pietismus und Evangelikalismus in absurder Weise als Nährboden und Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker, 'Querdenker' und Corona-Leugner diffamieren", hieß es weiter.
Die Unterzeichner weisen den Versuch zurück, das vom Bundestag beschlossene Infektionsschutzgesetz in die Nähe des nationalsozialistischen Ermächtigungsgesetzes von 1933 zu stellen. Zu verurteilen sei auch der Gebrauch von diffamierenden Begriffen wie "Impf-Holocaust". Von der Teilnahme an Veranstaltungen gegen die Corona-Beschränkungen rät die "Lebendige Gemeinde" ab: "Das extremistische Umfeld der jüngsten Corona-Demonstrationen in Berlin und Leipzig ist kein Ort für christlich motivierten Protest, ganz gleich wogegen er sich richtet."
Die "Lebendige Gemeinde" äußerte sich dankbar über "die verantwortungsvolle und vernünftige Führung und Gesetzgebung der politisch Verantwortlichen in Bund, Land, Kommunen und Gesundheitsämtern". Außerdem ruft sie zu Besonnenheit, Mäßigung und Fürbitte auf.
Die "Lebendige Gemeinde" vertritt Werke, Verbände, Gemeinden und Bewegungen des landeskirchlichen Pietismus in Württemberg. In der Landessynode stellt sie den zweitgrößten Gesprächskreis.