27 Teilnehmer von kirchlicher Reisegruppe mit Coronavirus infiziert

27 Teilnehmer von kirchlicher Reisegruppe mit Coronavirus infiziert

Mainz (epd). Eine kirchliche Reisegruppe aus dem katholischen Bistum Mainz, die noch im Oktober trotz Corona-Pandemie nach Italien gefahren war, hat sich nahezu komplett mit dem Virus infiziert. Das Bistum bestätigte am Freitag, dass 27 der 28 Teilnehmer nach der Rückkehr aus der Toskana positiv getestet worden seien. Eine Frau sei schwer erkrankt und befinde sich aktuell im Krankenhaus. Zwei weitere Teilnehmer der Fahrt seien ebenfalls in eine Klinik eingewiesen worden, hätten diese aber mittlerweile wieder verlassen können. Bei der folgenschweren zweiwöchigen Reise, über die zuerst die Mainzer "Allgemeine Zeitung" berichtet hatte, handelte es sich um ein Angebot der Behindertenseelsorge.

Die Fahrt für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen sei vom zuständigen Seelsorgeamt "nach sorgfältiger Abwägung der Risiken und Prüfung des Hygienekonzeptes genehmigt worden", teilte Bistumssprecher Tobias Blum mit. "Tragischerweise wurde deutlich, dass sich selbst nach bester Abwägung aller Risiken eine hundertprozentige Sicherheit nicht erreichen lässt. Dies bedauern wir zutiefst." Die Reisegruppe sei am 18. Oktober mit einem Bus nach Italien gefahren, dort in einem "abgelegenen Hotel" untergekommen, von wo aus sie Tagesausflüge unternommen habe.

Bereits Mitte Oktober wiesen viele italienische Regionen, darunter auch die Toskana, deutlich erhöhte Fallzahlen bei den Corona-Neuinfektionen auf, die vielfach weit über denen in Deutschland lagen. Zum Zeitpunkt der Fahrt hatten die italienischen Behörden eine Maskenpflicht für alle Aufenthalte im Freien angeordnet, es bestand aber noch keine landesweite Reisewarnung. Das Robert-Koch-Institut stuft ganz Italien seit dem 8. November als Risikogebiet ein.