Karlsruhe (epd). Die Bundesanwaltschaft hat elf Männer angeklagt, weil sie mutmaßlich Mitglieder der rechtsterroristischen Vereinigung "Gruppe S." waren. Außerdem komme ein möglicher Unterstützer dieser Organisation vor Gericht, teilte der Generalbundesanwalt am Freitag in Karlsruhe mit. Die Tatverdächtigen sollen Angriffe auf Moscheen und die Tötung einer möglichst großen Anzahl dort anwesender Muslime geplant haben, heißt es in der Begründung.
Die Vereinigung habe bürgerkriegsähnliche Zustände herbeiführen wollen und zudem erwogen, gewaltsam gegen politisch Andersdenkende vorzugehen. Einer habe eine scharfe Waffe mit sich geführt und bei Treffen das Schießen geübt. Acht der Angeklagten gelten als Gründer, zwei von ihnen als Rädelsführer der "Gruppe S.", so die Bundesanwaltschaft. Verstöße gegen das Waffengesetz werden sieben der Verdächtigen vorgeworfen.
Bei mehreren Treffen und Kontaktaufnehmen über Messenger-Dienste habe die Gruppe den Entschluss gefasst, sich für die geplanten Anschläge Schusswaffen zu besorgen. Die erforderlichen 50.000 Euro wollten sie selbst aufbringen. Elf der zwölf Angeklagten befinden sich in Untersuchungshaft, einer ist auf freiem Fuß. Ein weiterer Tatverdächtiger starb in der U-Haft.