Freiburg (epd). Nach dem Hurrikan "Eta" haben die Helfer nach Angaben von Caritas international noch keinen Überblick über das Ausmaß der Notlage in den betroffenen Gebieten Mittelamerikas. "Auch wenige Tage nach dem Sturm ist die Lage immer noch sehr unübersichtlich", erklärte die Referentin für Guatemala und Honduras, Julia Wiget, am Montag. "Besonders der sturzflutartige, nicht enden wollende Regen bedroht nach wie vor die Menschen."
"Eta" war Mitte vergangener Woche an der Karibikküste Mittelamerikas auf Land getroffen. Bislang seien etwa 200 Tote gemeldet worden, erklärte Caritas international. Es gebe aber noch viele Vermisste, ein Ansteigen der Opferzahlen sei zu befürchten. In Guatemala wurde demnach das Dorf Quejá im Departement Alta Verapaz verschüttet. 150 Häuser seien zerstört worden, die Behörden rechneten mit etwa 50 Toten. Im Departement Cortes von Honduras hätten Menschen tagelang auf den Dächern ihrer Häuser ausharren müssen, bevor sie gerettet werden konnten.
Tausende Menschen hätten ihre Häuser fluchtartig verlassen müssen, um sich vor den Schlammlawinen und Fluten zu retten, erklärte Caritas international. Die Situation in den Notquartieren sei unter Corona-Bedingungen aber äußerst schwierig. Abstandhalten sei nicht möglich, es fehle an Masken und Desinfektionsmittel, sagte Wiget. "Eta" habe den Kampf gegen das Virus zurückgeworfen.