Katholische Kirche: Impfbereitschaft ist Ausdruck von Solidarität

Katholische Kirche: Impfbereitschaft ist Ausdruck von Solidarität

Bonn (epd). Die katholische Kirche hat ihre Gläubigen zur Impfbereitschaft aufgerufen für den Fall, dass ein sicherer Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden wird. Eine Impfung sollte grundsätzlich freiwillig sein, erklärte Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) am Freitag. Es könne aber "kein Zweifel daran bestehen, dass wir uns als Christen für ein solidarisches Miteinander einsetzen, in dem sich jeder Einzelne seiner Verpflichtung für den Schutz besonders vulnerabler Personen bewusst sein sollte", sagte Fürst und ergänzte: "Die Bereitschaft zur eigenen Impfung ist konkreter Ausdruck dieser Solidarität."

Der Vorsitzende der Unterkommission Bioethik der Deutschen Bischofskonferenz forderte zudem die Politik auf, eine Impfstrategie global und nach ethisch gut begründeten Priorisierungsentscheidungen auszurichten. "Das bedeutet, dass geeignete Impfstoffe auch weltweit zu vertretbaren Preisen zur Verfügung gestellt werden müssen", sagte der Bischof. Nationale Egoismen bei der Verteilung der Impfdosen seien kontraproduktiv.

In Deutschland beraten die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, der Deutsche Ethikrat und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina über das Vorgehen, sollte ein Impfstoff gehen Covid-19 gefunden werden. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, welche Gruppen zuerst geimpft werden sollen, um das Virus erfolgreich einzudämmen und den Impfstoff möglichst gezielt und gerecht einzusetzen.