Köln (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach dem Anschlag in Nizza dazu aufgerufen, Gewalt entschieden zu verurteilen. "Es kommt jetzt drauf an, dass wir in ganz Europa, nicht nur in Frankreich, uns diesem Akt brutaler Gewalt und auch den islamistischen Motiven, die dahinterstehen, entgegenstellen", sagte der Bundespräsident in einem am Freitag verbreiteten Interview der Deutschen Welle. Steinmeier lobte, dass auch Repräsentanten islamischer Staaten sich der Verurteilung angeschlossen haben.
Gleichzeitig stehe man vor der Herausforderung, die "Offenheit unserer demokratischen Gesellschaften" zu erhalten, betonte er. Auch in Deutschland könne man nicht so tun, als sei man vor solchen Angriffen gefeit. "Im Gegenteil, wir müssen wachsam bleiben. Die Sicherheitsbehörden sind es auch", sagte Steinmeier. "Aber vor allen Dingen dürfen wir uns in unseren demokratischen Gesellschaften auch nicht auf einen Kurs festlegen, der Hass und Ausgrenzung zum Maßstab staatlichen Handelns macht. Akzeptanz, Respekt voreinander gehört in unseren Gesellschaften dazu."
In Nizza hatte am Donnerstag ein Mann drei Menschen in und nahe der Basilika Notre-Dame mit einem Messer getötet. Unter den Opfern waren der Küster der Kirche sowie zwei Frauen.
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