Im Zeitraum von April bis Oktober seien über 80 Einzelveranstaltungen geplant, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Auch bei den Nibelungen-Festspielen soll 2021 ausnahmsweise keine Neuinszenierung der Nibelungen-Sage aufgeführt werden, sondern ein Stück über den Reformator Martin Luther (1483-1546). Luthers Besuch auf dem Wormser Reichstag und seine Weigerung vor Kaiser Karl V., die eigenen Lehren zu widerrufen, gilt als Schlüsselmoment der Kirchengeschichte.
Zum Auftakt der Veranstaltungen soll es in der Nacht vom 17. auf den 18. April auf dem Wormser Marktplatz eine Multimediashow geben, die in ähnlicher Form bereits 2018 auf dem Rheinland-Pfalz-Tag zu erleben war und die live in möglichst viele evangelische Gemeinden übertragen werden soll. Im städtischen Museum soll vom 17. April bis zum 31. Oktober eine Landesausstellung unter dem Titel "Hier stehe ich. Gewissen und Protest - 1521 bis 2021" zu sehen sein.
Neben Luther geht es darin auch um andere Persönlichkeiten, die "für ihre Ideale in Wort und Tat mutig und entschlossen eintraten" - etwa um den Mediziner, Schriftsteller und Revolutionär Georg Büchner oder die Studentin und NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl. Das Veranstaltungsprogramm umfasst außerdem zahlreiche Konzerte, darunter mit dem Oratorium "Worms 1521" von Hartwig Lehr und einem als Gemeinschaftsprojekt mit der Wormser Parma entstandenen Stück auch zwei Uraufführungen.
Neben weiteren kulturellen Veranstaltungen, Vorträgen und Konferenzen soll es auch regelmäßige kirchliche Angebote geben, darunter am 18. April einen Festgottesdienst mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing.