Frankfurt a.M., Bamako (epd). In Mali hat am Dienstag der Prozess gegen zwei Männer begonnen, die für Anschläge auf ein Luxushotel und einen Nachtclub verantwortlich gemacht werden. Die beiden Männer müssen sich laut einem Bericht des Senders BBC wegen der Planung und Ausführung der beiden Angriffe verantworten, bei denen 2015 mehr als 20 Menschen getötet wurden. Islamisten hatten damals einen Nachtclub und das Radisson-Blue-Luxushotel in der Hauptstadt Bamako gestürmt. Einer der beiden Angeklagten, der Mauretanier Fawaz Ould A., gilt als Planer der Angriffe und war 2016 festgenommen worden.
Im März 2015 hatten sich Islamisten Zutritt zu dem Nachtclub verschafft, in die Menge geschossen und Handgranaten gezündet. Acht Monate später stürmten weitere Terroristen das Luxushotel und hielten mehr als 170 Gäste und Mitarbeiter stundenlang als Geiseln. A., der auch als "Ibrahim 10" bekannt ist, soll Medienberichten zufolge einer islamistischen Miliz angehören, die Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQIM) ist.
In Mali operieren verschiedene islamistische Terrororganisationen, die immer wieder Anschläge auf die Bevölkerung verüben. Die Täter werden jedoch nur selten zur Rechenschaft gezogen. Im Juli begann vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag der Prozess gegen Al-Hassan Ag Abdoul Aziz, einen Anführer der ebenfalls an AQIM liierten Miliz Ansar Dine. Die Bundeswehr ist an internationalen Militäreinsätzen im Norden des westafrikanischen Landes beteiligt.