Berlin (epd). Hunderttausende Menschen im Südsudan haben nach verheerenden Überschwemmungen nicht mehr genug zu essen. Große Teile des Landes seien überflutet, etwa 800.000 Menschen seien in Not, teilte die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" am Dienstag in Berlin mit. Sie hätten weder genug Nahrungsmittel noch sauberes Trinkwasser. Derweil steigen die Flusspegel demnach weiter.
Die Bevölkerung des Landes leide unter mehreren Krisen gleichzeitig, erklärte der Einsatzleiter der medizinischen Hilfsorganisation im Südsudan, Ibrahim Muhammad. Sie seien von zunehmender Gewalt und Kämpfen, einer wachsenden Wirtschaftskrise und erhöhter Ernährungsunsicherheit und der Covid-19-Pandemie betroffen. Viele Menschen in den Überschwemmungsgebieten seien Vertriebene und wohnten in überfüllten, provisorischen Unterkünften unter schlechten Hygienebedingungen. Das Risiko von Durchfallerkrankungen und Malaria sei groß.
Auch die Arbeit von "Ärzte ohne Grenzen" treffe die schwierige Lage. Für eine Klinik müsse nach einem alternativen Standort gesucht werden, da die steigenden Wasserstände die Funktionsfähigkeit bedrohten. Zudem sei es für viele Patientinnen und Patienten in manchen Regionen fast unmöglich, medizinische Einrichtungen zu erreichen, und der Transport von Hilfsgütern und Erkrankten werde ebenfalls erschwert.