Kirchen im Landkreis Berchtesgaden verzichten auf Gemeindegesang

Kirchen im Landkreis Berchtesgaden verzichten auf Gemeindegesang

Berchtesgaden/Bad Reichenhall (epd). Der Lockdown im Landkreis Berchtesgaden wirkt sich auch auf das kirchliche Leben aus. So findet die traditionelle Gräbersegnung der katholischen Gemeinden im Landkreis an Allerheiligen (1. November) zwar statt, "allerdings zu einem nicht veröffentlichten Zeitpunkt", teilte das Erzbistum auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd) mit. So sollten größere Menschenansammlungen vermieden werden. Um dem Bedürfnis nach Totengedenken der Familien dennoch gerecht zu werden, biete der Pfarrverband Stiftsland Berchtesgaden auf seiner Homepage eine Gottesdienstvorlage für die Andacht am Grab an, hieß es weiter.

Darüber hinaus hätten die 27 katholischen Pfarreien im Landkreis vereinbart, zusätzlich zum üblichen Hygienekonzept bei Gottesdiensten auf Gemeindegesang zu verzichten und die Maskenpflicht auf die gesamte Gottesdienstdauer auszuweiten. Sondergottesdienste wie nachzuholende Erstkommunionen würden aktuell nicht gefeiert.

Am 31. Oktober feiern die Protestanten im Landkreis das Reformationsfest. Die geplanten Gottesdienste finden statt, allerdings verzichtet beispielsweise die Gemeinde in Bad Reichenhall auf Chormusik. "Wir werden den Gesang bei allen Gottesdiensten reduzieren, um die Aerosolbildung zu vermeiden", sagte Pfarrerin Claudia Buchner dem epd am Dienstag. Gemeindeveranstaltungen wie Seniorengeburtstage, Chorproben oder Konfirmandenunterricht entfallen in den nächsten zwei Wochen.

"Unser Auftrag ist es jetzt, telefonisch gut erreichbar zu sein, Seelsorge-Gespräche zu führen und Gottesdienste zu halten", sagte der Berchtesgadener Pfarrer Josef Höglauer. Zudem könnten virtuelle Kanäle wieder reaktiviert werden.

Im Berchtesgadener Land dürfen die Menschen seit 14 Uhr am Dienstag ihre Wohnung nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Schulen und Kitas müssen schließen, Restaurants dürfen Essen nur noch zum Mitnehmen anbieten. Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 2. November. Unterdessen sinken die Werte der Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis wieder. Das Robert-Koch-Institut meldete am Dienstag auf seiner Internetseite einen Wert von 236, verschiedene Medien berichten aber auch von einem neuen Höchstwert von mehr als 270. Am Montag lag der Wert noch bei über 250.