Berlin (epd). Die Corona-Pandemie stellt nach Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Probe. Zum Auftakt des zwölften Integrationsgipfels sagte sie am Montag in Berlin, gerade Einwanderern falle es angesichts der aktuellen Einschränkungen zum Schutz gegen das Coronavirus "gewiss nicht so leicht, in unserem Land Fuß zu fassen". So gebe es Integrationsangebote sowie Zugang zu Bildung und Ausbildung nicht in gewohntem Umfang, und der Wirtschaftseinbruch wirke sich auf Branchen aus, in denen viele Menschen mit Zuwanderungsgeschichte tätig seien, "die nun um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen".
Gerade auch für Kinder, die die deutsche Sprache erwerben wollten, sei der Präsenzbetrieb von Kitas und Schulen sehr wichtig. Junge Menschen dürften nicht zu Verlierern der Pandemie werden, betonte Merkel: "Je früher die Einwanderinnen und Einwanderer die deutsche Sprache lernen, Zugang zu Bildung und Ausbildung finden und mit unseren grundlegenden Werten, Rechten und Pflichten vertraut werden, umso größer sind eben auch die Chancen für gelungene Integration."
Die Pandemie und ihre Folgen standen im Fokus des Treffens, das erstmals digital abgehalten wurde. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU), die sich allerdings in Quarantäne befindet. Rund 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften, Politik, Wirtschaft und Sport waren den Angaben nach beteiligt.
Merkel äußerte die Hoffnung, dass alle Beteiligten zum nächsten Gipfel wieder im Kanzleramt zusammenkommen können und die 13 sich dann als "Glückszahl" erweise. Der 13. Integrationsgipfel ist im Frühjahr 2021 geplant.