Kerzen unterscheiden sich vor allem beim Wachs, das entscheidend für ihre Brennqualität und Umweltbilanz ist. Paraffin ist das am weitesten verbreitete Material und wird aus Erdöl gewonnen. Es hat zwar eine gute Brennqualität, ist jedoch umweltschädlich und muss zunehmend importiert werden. Stearin hingegen wird meist aus pflanzlichen Fetten wie Palm- oder Kokosöl gewonnen.
Es brennt langsamer und bei höheren Temperaturen, was eine längere Brenndauer verspricht. Allerdings steht der Palmölanbau aufgrund der Umweltschäden durch Waldrodungen häufig in der Kritik, sodass Produkte aus nachhaltigem Palmölanbau bevorzugt werden sollten.
Bienenwachskerzen gelten als besonders umweltfreundlich, da sie ein reines Naturprodukt sind. Aufgrund des begrenzten Angebots, sind diese Kerzen jedoch teurer. Eine vegane und nachhaltige Alternative bieten Kerzen aus Pflanzenwachsen wie Soja-, Raps- oder Sonnenblumenöl. Wer eine besonders gute Umweltbilanz wünscht, sollte hier auf Produkte aus Bio-Anbau oder heimischen Pflanzenölen achten.
Farbe und Düfte verändern das Brennverhalten
Ein weiteres Entscheidungskriterium sind die Farben und Duftstoffe in den Kerzen. Farbpigmente und Duftstoffe beeinflussen das Brennverhalten, da sie den Docht verstopfen und das ruhige Abbrennen behindern können. Besonders ungefärbte Kerzen brennen gleichmäßiger und ruhiger ab. Duftkerzen bringen zwar eine weihnachtliche Note in den Raum, können jedoch Allergien auslösen. Deshalb ist es ratsam, Duftkerzen sparsam zu verwenden oder bei empfindlichen Personen ganz darauf zu verzichten.
Sarah Neder ist Redakteurin bei evangelisch.de. Sie studierte Politikwissenschaft, Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Später volontierte sie bei der Offenbach-Post, wo sie anschließend als Lokalredakteurin arbeitete. Im Sommer 2017 ist sie nach England ausgewandert, und arbeitet in Manchester als freie Journalistin und Autorin für englische und deutsche Publikationen wie den Tagesspiegel oder den Dumont-Reiseverlag. Seit November 2020 ist Sarah Neder Teil des evangelisch.de-Teams.
Um Ruß und Rauch zu vermeiden und eine schadstoffarme Verbrennung zu gewährleisten, ist es wichtig, die Kerzen regelmäßig zu kontrollieren. Eine ruhige, saubere Flamme ohne Rußen zeugt von guter Qualität. Der Docht sollte regelmäßig auf etwa 1 bis 1,5 cm gekürzt werden. Flackert oder rußt die Flamme, steht die Kerze möglicherweise in Zugluft oder der Docht ist zu lang. Für ein sicheres Löschen empfiehlt es sich, den Docht in das flüssige Wachs zu tauchen, statt die Flamme auszublasen, da so kein Rauch entsteht.
Je größer die Kerze desto dicker der Docht
Die richtige Dochtlänge und -dicke sind weitere Faktoren, die für das saubere Abbrennen entscheidend sind. Je dicker die Kerze, desto mehr flüssiges Wachs zieht der Docht nach oben, weshalb bei großen Kerzen dickere Dochte notwendig sind.
Wer die Qualität einer Adventskerze vor dem Kauf einschätzen möchte, kann auf das RAL-Gütezeichen achten. Dieses steht für geprüfte Produkte, die hochwertige Rohstoffe und ein raucharmes, tropffreies Abbrennen gewährleisten. Auch das Gewicht einer Kerze gibt Hinweise auf ihre Qualität: Schwere Kerzen brennen tendenziell länger, da pro Stunde etwa sieben bis zehn Gramm Wachs verbraucht werden.
Neben der Qualität ist die Sicherheit ein wichtiges Thema: Kerzen sollten stets auf feuerfesten Unterlagen stehen und genügend Abstand zu brennbaren Gegenständen wie Vorhängen haben. Ein Mindestabstand von zehn Zentimetern zwischen den Kerzen hilft, dass sie gleichmäßig und ohne Tropfen abbrennen. Kerzen sollten zudem niemals unbeaufsichtigt brennen.