Berlin (epd). Von der steigenden Zahl von Corona-Infektionen sind Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zufolge auch wieder mehr ältere Menschen betroffen. Der Anstieg sei weniger stark als bei Jüngeren, sagte Spahn am Mittwoch in Berlin. Das sei dennoch besorgniserregend, weil das Risiko mit dem Alter steige. Es mache einen großen Unterschied, "ob Sie 10.000 infizierte 20-Jährige haben oder 10.000 Infizierte 80-Jährige", sagte Spahn. Es müsse daher Aufmerksamkeit auf den Schutz im Gesundheitswesen und in Pflegeeinrichtungen gerichtet werden.
Als besorgniserregend bezeichnete Spahn auch die Situation im Gesundheitsdienst, wo Engpässe bei der Kontaktnachverfolgung drohten. Dies gelinge in Deutschland noch vergleichsweise gut. Mit der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in den vergangenen Wochen haben auch die Gesundheitsämter in Deutschland wieder mehr zu tun. Dass sie Kontaktketten nicht mehr nachverfolgen können, ist die große Sorge auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die am Mittwochnachmittag mit den Ministerpräsidenten über Maßnahmen in der Corona-Pandemie berät.
Spahn forderte auch, bei den Corona-Tests Prioritäten zu setzen. Vor dem Hintergrund der in einigen Bundesländern geltenden Regelung, dass Gäste aus Risikogebieten nur mit negativem Corona-Test untergebracht werden dürfen, würden in Städten wie Berlin Testkapazitäten stark dafür genutzt, sagte Spahn. Das sei ein enormer Auswand. Man müsse auf die Prioritäten "aufpassen", sagte er.