Berlin (epd). Das Bundesfamilienministerium trifft mit seiner neuen Werbung für den Pflegeberuf bei den Fachverbänden offenbar nicht den richtigen Ton. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat sich von der Mini-Serie "Ehrenpflegas" distanziert, mit der das Familien- und -jugendministerium Nachwuchs für den Beruf gewinnen will. Der Verband erklärte am Dienstag in Berlin: "Die Darstellung der Anforderungen an Pflegefachpersonen in der Miniserie 'Ehrenpflegas' verletzt Selbstverständnis, Ethos und Pflegefachlichkeit der Berufsgruppe."
Die Filme stellten weder die Anforderungen im Pflegeberuf noch in der Ausbildung realistisch dar, heißt es in der Erklärung weiter. "Wir distanzieren uns ausdrücklich von der Darstellung, bei den Pflegefachberufen handele es sich um ein Auffangbecken für alle Personen, denen an anderer Stelle keine Perspektive eröffnet wird." Pflege sei ein anspruchsvoller Beruf. Keiner der Berufsverbände sei in die Planung der Mini-Serie einbezogen gewesen, kritisiert der Verband weiter.
Familienministerin Franziska Giffey (SPD) hatte die Social-Media-Kampagne ihres Ministeriums am Montag in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie wurde mit den Produzenten des Kinofilms "Fack Ju Göhte" entwickelt, mit bekannten Schauspielerinnen und Schauspielern besetzt und von Constantin Film produziert. Thema der fünf Filme ist die neue generalistische Ausbildung, in der seit diesem Jahr Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflegerinnen und -pfleger gemeinsam ihren Beruf erlernen. Angesichts des Fachkräftemangels will die Bundesregierung im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege die Zahl der Auszubildenden bis 2023 um zehn Prozent steigern.