Merkel fordert mehr Einsatz gegen weltweiten Hunger

Merkel fordert mehr Einsatz gegen weltweiten Hunger

Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat anlässlich der Ehrung des Welternährungsprogramms mit dem Friedensnobelpreis zu mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger aufgerufen. "Wir werden den Hunger in der Welt nur gemeinsam in den Griff bekommen", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Der Nobelpreis sei eine Anerkennung für das Bekenntnis zu internationaler Verantwortung und Solidarität. "Die unfassbar große Zahl an Hungernden kann uns nicht ruhen lassen."

Vor der Corona-Krise hungerten laut den Vereinten Nationen etwa 690 Millionen Menschen weltweit. Die UN warnen davor, dass diese Zahl bis 2030 aufgrund der Folgen der Pandemie auf bis zu 840 Millionen steigen könnte. Die Weltgemeinschaft hatte sich das Ziel gesetzt, den Hunger bis 2030 auszumerzen. Dies zeige, dass die Anstrengungen der Weltgemeinschaft weiter ausgebaut werden müssten, sagte Merkel auch anlässlich des Welternährungstages am Dienstag (16. Oktober).

Am Freitag hatte das norwegische Nobelkomitee bekannt gegeben, dass das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) den diesjährigen Friedensnobelpreis erhält. Merkel äußerte sich erfreut über die Wahl. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WFP setzten sich weltweit und häufig unter schwierigsten Umständen und unter großen persönlichen Entbehrungen im Kampf gegen den Hunger ein.

Angesichts der Folgen des Klimawandels müsse das Welternährungssystem nachhaltiger werden, sagte Merkel. "Das gelingt nur durch internationale Maßnahmen und weltweite Solidarität." Deutschland ist nach den USA zweitgrößter Geldgeber für das Welternährungsprogramm, das sich mit den Zuwendungen der UN-Mitgliedsländer finanziert. Merkel sagte Deutschland investiere pro Jahr etwa eineinhalb Milliarden Euro in die Ernährungssicherheit und die ländliche Entwicklung in bedürftigen Regionen. Ziel sei es, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten.

epd nam