"Tierisch gut!" - unter diesem Motto können Besucher im Wildparadies Tripsdrill bei Cleebronn (Kreis Heilbronn) ab sofort biblische Tiere entdecken. Am Eingang des Tierparadieses gibt es einen Flyer mit Infos zu biblischen Tieren wie Bär, Wolf, Esel und Schaf, teilte Tobias Schneider, Leiter der Missionarischen Dienste der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.
Eine ausführlichere Broschüre mit biblischen Geschichten, Quizfragen, Spielanregungen und Infos zum Tier kann auf der neu eingerichteten Homepage "bibeltiere.de" kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden. Mit dem Material der Broschüre oder den Infos der Internetseite, die am Freitag im Wildparadies vorgestellt wurden, ist es laut Initiatoren für jeden möglich, eine eigene biblische Tierführung im Wildparadies zu gestalten.
Auf der Internetseite "Bibeltiere" finden sich weitere Materialien wie Bibeltierquizkarten zum Ausdrucken und weitere Tierspiele - beispielsweise eine Tierolympiade oder das Fangspiel "Wolf und Schaf". Mit unterschiedlichen Ideen und Infos kann dadurch eine Führung für Kindergartenkinder genauso zusammengestellt werden wie ein Rundgang für eine Senioren- oder Konfirmandengruppe.
Über Hirsche erfährt man beispielsweise in der Broschüre, dass sie ein Symbol für Schnelligkeit, aber auch Genügsamkeit und Ausdauer waren - und Hirschfleisch an der königlichen Tafel von Salomo gegessen wurde. Im Wildparadies ist auch das Tier zu finden, das in der Bibel am häufigsten auftaucht: das Schaf oder Lamm. Es wird in der Bibel insgesamt 196 Mal erwähnt. Und selbst das "Wappentier" von Tripsdrill kommt in der Heiligen Schrift vor: der Storch, der im Propheten Jeremia lobend erwähnt wird. Der hebräische Name für Storch bedeutet "gütig", weil man in Israel dachte, dass er besonders liebevoll und gutartig mit seinen Jungen umgeht, steht in dem Flyer.
Ein Highlight des Wildparadieses sind die Braunbären Orsa, Taya und Balu. Der Bär in der Bibel ist der Syrische Braunbär, den es bis 1930 im Heiligen Land gab und der heute noch im Libanon lebt. Vor ihm hatten die Menschen große Angst, weil er ihre Schafe und Ziegen raubte. In der Broschüre findet sich auch die nacherzählte Geschichte von dem Hirtenjungen David, der seine Schafe vor Bären schützt.
Die beiden Broschüren wurden von einer ökumenischen Projektgruppe erstellt: "Das Projekt lädt Menschen dazu ein, sich auf eine ungewöhnliche und spannende Art und Weise mit den Texten der Bibel zu beschäftigen", sagte Schneider. Die Verbindung zwischen Wildparadies und Bibel sei dabei sehr nahe liegend: "Denn Tiere tauchen an vielen Stellen in der Bibel auf und prägen auch Glaubensinhalte, wie zum Beispiel beim Bild vom guten Hirten und dem verlorenen Schaf." Die Beschäftigung mit den Tieren könne deshalb eine Brücke sein zum Verständnis biblischer Texte und christlicher Traditionen.
Zur Projektgruppe gehören Vertreter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit der Familienpastoral in den Dekanaten Ludwigsburg und Mühlacker sowie dem Jugendspirituellen Zentrum auf dem Michaelsberg oberhalb des Erlebnisparks. Das Projekt wurde vom Erlebnispark Tripsdrill unterstützt und ermöglicht.