Berlin (epd). Der Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege verlangt gleichwertige Lebensverhältnisse für pflegebedürftige Menschen in Deutschland. Es gebe trotz der bundesweit einheitlichen Pflegeversicherung enorme Unterschiede in der Versorgung und bei den Preisen, kritisierte der Verband am Donnerstag in Berlin. Dieser Missstand müsse bis 2025 beendet werden, forderte der Vorstandsvorsitzende Bodo de Vries und warb für eine umfassende Reform.
Im einzelnen müsse die Politik dafür sorgen, dass Heimbewohnerinnen und -bewohner überall einen gleich hohen Eigenanteil zahlen. Gegenwärtig weichen die Preise um fast 1.000 Euro zwischen dem günstigsten Bundesland Sachsen-Anhalt und dem teuersten Land Nordrhein-Westfalen ab.
Weiter fordert der Verband die Bundesländer auf, endlich ihrer Verpflichtung nachzukommen, eine ausreichende stationäre und ambulante Pflege-Infrastruktur zu schaffen. Dabei müssten ambulante Angebote in den Kommunen im Mittelpunkt stehen. Stattdessen hätten die meisten Länder die Förderung zurückgefahren oder ganz eingestellt. Die Last trügen Familien und Heimbewohner, die allein in den vergangenen zehn Jahren rund 39 Milliarden Euro an Investitionskosten für Heimplätze bezahlt hätten, kritisierte der Verband.