Freiburg/München (epd). Menschenrechtler und Kirchenvertreter haben den Gaskonzern Linde aufgerufen, für eine Versorgung der Corona-Erkrankten in Peru mit Sauerstoff zu sorgen. Der medizinische Sauerstoff in dem von Corona besonders hart getroffenen Land müsse erschwinglich sein, schrieben Caritas International, die Erzdiözese Freiburg sowie 30 weitere Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen am Montag in einem offenen Brief an das deutsch-amerikanische Unternehmen. Linde mit Sitz im bayerischen Pullach stellt weltweit medizinischen und industriellen Sauerstoff her.
Laut der Johns Hopkins Universität wurden in Peru bislang knapp 770.000 Fälle von Covid-19 registriert, weltweit die fünftmeisten. Die Sterblichkeitsrate ist den Autorinnen und Autoren des Briefes zufolge die höchste weltweit und liegt bei 95 Toten pro 100.000 Einwohner. Fehlender Sauerstoff und der hohe Preis dafür seien gewichtige Gründe dafür, dass viele Menschen an dem Virus sterben. Die Preise für den Sauerstoff zur Versorgung der Patienten sei stark gestiegen. Die Firma Linde sei in der Lage, Verteilungsnetze, Verteilungsmengen und Preise von Sauerstoff direkt zu beeinflussen.
Ein Sprecher der Firma Linde teilte dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag auf Anfrage mit, das Unternehmen habe während der Covid-19 Pandemie weltweit enorme Anstrengungen unternommen, die wachsende Nachfrage nach medizinischem Sauerstoff zu bedienen. "Dies galt und gilt auch für die Situation in Peru." Dort sei das Volumen von März bis August 2020 signifikant erhöht worden. "Unserem Kenntnisstand nach konnten alle unsere Kunden ausreichend mit Sauerstoff beliefert werden. Zudem werden wir auch weiterhin alles Mögliche tun, um eine verlässliche Versorgung mit medizinischem Sauerstoff in Peru sicherzustellen", sagte er.