Berlin (epd). Zum Weltkindertag am Sonntag hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) an Europa und die internationale Gemeinschaft appelliert, Kindern inmitten von Gewalt, Flucht und Corona-Krise eine Zukunft zu ermöglichen. "Wer eine verlorene Generation verhindern will, muss den Kindern jetzt eine Zukunft geben", betonte Müller am Samstag und verwies besonders auf die Krisenregion um Syrien und die vielen Flüchtlingscamps. "Deutschland allein kann das nicht schaffen", erklärte der Minister. "Vor allem die EU muss hier viel mehr leisten."
Die Lage der Kinder verschlechtere sich weltweit durch die Corona-Krise, besonders hart treffe es die armen Länder der Welt, sagte Müller. "Viele Familien wissen nicht mehr, was sie ihren Kindern zu essen geben sollen", führte er an, "1,6 Milliarden Kinder konnten nicht zur Schule gehen und viele verlieren so die einzige Mahlzeit am Tag." Mit jedem Monat wachse die Wahrscheinlichkeit, dass sie nie mehr in die Schulen zurückkehren, weil sie arbeiten müssten oder früh verheiratet würden.
Besonders dramatisch sei die Situation für die Kinder in Flüchtlingslagern, betonte Müller. In den überfüllten Camps sei Abstandhalten oder Hände waschen kaum möglich. Allein fast sechs Millionen Mädchen und Jungen seien nach Beginn des Syrien-Konflikts in dem Kriegsland oder auf der Flucht geboren worden. "Im zehnten Jahr des Krieges kennen diese Kinder nichts Anderes als Angst und Not", beklagte der Minister.
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