Berlin (epd). Die Bundesregierung will nach Angaben von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) zusätzlich 1.553 Flüchtlinge aus dem abgebrannten Camp Moria auf der Insel Lesbos in Deutschland aufnehmen. Jetzt sei es notwendig, an einer europäischen Gesamtregelung zu arbeiten, an der sich Deutschland ebenfalls beteiligen werde entsprechend der eigenen Kraft und Größe, kündigte der SPD-Kanzlerkandidat am Dienstag in Berlin an. Er betonte mit Blick auf die einstigen verheerenden Zustände im Moria-Camp, man sei nicht einverstanden damit, wenn Unterkünfte betrieben würden, die nicht den Prinzipien entsprächen, die hierzulande wichtig seien.
Nach dem Brand im Camp Moria in der vergangenen Woche sind weit mehr als 12.000 Flüchtlinge auf der Insel Lesbos obdachlos. Die Versorgungslage auch mit Lebensmitteln und Wasser ist nach Angaben von Hilfsorganisationen schwierig. Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche die Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen im Rahmen einer Aktion mit anderen europäischen Staaten zugesagt. Demnach sollen bis zu 150 von 400 Minderjährigen nach Deutschland kommen.
Am Montag stellte Merkel schließlich weitere Aufnahmen in Aussicht. Sie sprach von einem "substanziellen Beitrag", lehnte Spekulationen über konkrete Zahlen aber ab.