Göttingen (epd). Die rund 300.000 Jahre alten "Schöninger Speere", die als die ältesten erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit gelten, werden weiter erforscht. Die Waffen sollen mit modernen bildgebenden Verfahren untersucht werden, um mehr über ihre Herstellung und Nutzung zu erfahren, teilte die Universität Göttingen am Dienstag mit. Das Gemeinschaftsprojekt der Hochschule und des Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege erhält dafür eine Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Höhe von 480.000 Euro.
Die "Schöninger Speere" wurden zwischen 1994 und 1998 im Schöninger Braunkohletagebau im Kreis Helmstedt entdeckt. Der Fund gilt als archäologische Sensation. Mehrere Speere und eine Lanze hätten die wissenschaftlichen Vorstellungen zu den technisch-geistigen Fähigkeiten des frühen Menschen in Europa revolutioniert, erklärte die Göttinger Universität.
Die Forscherinnen und Forscher wollen nun auch ein Gesamtinventar aller bearbeiteten Holzobjekte und eine detaillierte Dokumentation erstellen. Ferner soll untersucht werden, in welchem Zustand die Hölzer auf den Fundplatz gelangten und welche Bearbeitungsschritte vor Ort erfolgt sind. Ergebnisse des Projektes sollen zukünftig im Internet und im Forschungsmuseum Schöningen nahe der Fundstelle auch der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die originalen Speere sind bereits in dem Museum zu besichtigen.