Mainz (epd). In der Fastnachts-Hochburg Mainz wird es wegen der Coronavirus-Pandemie wohl keine Sitzungen und Umzüge geben. Die Mainzer Fastnacht eG, ein Zusammenschluss der wichtigsten örtlichen Vereine und Garden, empfahl seinen Mitgliedsorganisationen, auf alle größeren Veranstaltungen zu verzichten. Unabhängig vom Infektionsgeschehen gebe es offensichtlich derzeit auch kein Publikum, erklärte Vorstandssprecher Markus Perabo am Mittwoch: "Daher können wir niemandem empfehlen, Zeit, Geld und Herzblut dafür zu investieren." Die endgültige Absage muss noch von den jeweils zuständigen Vereinen beschlossen werden.
Seine Empfehlung stützt der Dachverband nach eigenen Angaben unter anderem auf die Ergebnisse einer Umfrage, an der rund 10.000 Fastnachts-Interessierte teilgenommen hatten. Dabei hatten über 80 Prozent der Befragten ausgeschlossen, dass sie in den kommenden Monaten zu einer Fastnachtssitzung gehen könnten. Die Akzeptanz von Straßenumzügen und Online-Veranstaltungen lag bei immerhin rund 40 Prozent. Unter den gegebenen Umständen sei es sehr schwer, die entstehenden Kosten zu decken, hieß es. Die Verantwortlichen wollen nun verstärkt über virtuelle Angebote für Narren nachdenken.
Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt zählt neben Köln und Düsseldorf zu den bedeutendsten Fastnachts-Hochburgen der Bundesrepublik. In gewöhnlichen Jahren kommen am Rosenmontag bis zu 500.000 Besucher in die Stadt, um den Umzug anzusehen. Der Mainzer Fastnacht eG gehören 26 Mitgliedsorganisationen aus der Stadt und den ehemals zu Mainz gehörenden Vororten von Wiesbaden an.