Bremen (epd). Nach dem Brand im griechischen Flüchtlingslager Moria hat die Vorsitzende der Integrationsminsterkonferenz der Länder, die Bremer Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne), EU und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zu schnellem Handeln aufgefordert. Er müsse endlich seine restriktive Haltung zur Aufnahme von Geflüchteten aus dem seit langem überfüllten Lager auf der Insel Lesbos aufgeben, sagte Stahmann am Mittwoch. Die Lage in Moria sei schon vor den Feuern menschenunwürdig gewesen, kritisierte die Senatorin.
Seehofer müsse von seiner Haltung abrücken, die europäische Einigung zur Bedingung für die weitere Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland zu machen, erklärte Stahmann. Als Vorsitzende der Integrationsministerkonferenz bereitet sie ein Schreiben an die Europäische Kommission vor sowie zum wiederholten Male an den Bundesinnenminister, der Programme der Bundesländer zur Aufnahme Geflüchteter bislang abgelehnt hat.
"So lange die Europäische Union sich nicht auf eine gemeinsame Flüchtlingspolitik verständigen kann, die auch die Ränder Europas deutlich entlastet, stehen Bund und Länder in der Verantwortung, schnell und unbürokratisch zu handeln", betonte die Senatorin. Der Brand in Moria hat nach Berichten von Helfern große Teile des griechischen Flüchtlingslagers auf der Insel Lesbos zerstört.