Frankfurt a.M., Manila (epd). Nach den beiden Bombenanschlägen im Süden der Philippinen steigt die Anzahl der Opfer: Mindestens 14 Menschen wurden getötet und 75 weitere verletzt, wie das Onlineportal "Rappler" am Montag berichtete. Unter den Opfern sind demnach vor allen Soldaten und Zivilisten, aber auch Polizisten. Eine mutmaßliche Selbstmordattentäterin soll ebenfalls umgekommen sein. Die Explosionen ereigneten sich in der Stadt Jolo auf der gleichnamigen Insel in der Provinz Sulu. Die Insel liegt im überwiegend muslimischen Süden der Philippinen und gilt als Hochburg der Terrormiliz Abu Sayyaf.
Erst vor zehn Tagen verhaftete die Polizei einen Anführer der Extremistengruppe. Auf Anduljihad Susukan waren 34 Haftbefehle wegen Mordes, versuchten Mordes und Entführungen ausgestellt. Die islamistische Abu Sayyaf gilt als zersplittert und wird für Bombenanschläge, Morde, Raub und Entführungen verantwortlich gemacht. Unter ihren Opfern sind auch immer wieder ausländische Touristen. Einige ihrer Mitglieder hatten im Sommer 2014 der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) Treue geschworen.
Nicht weit entfernt von den Angriffsorten vom Montag waren im Januar 2019 bei Bombenanschlägen auf eine katholische Kirche mindestens 20 Menschen getötet worden. Damals hatten Mitglieder des IS die Tat für sich reklamiert. Der für die Region West Mindanao zuständige Armeechef Corleto Vinluan erklärte unterdessen, hinter den jüngsten Attentaten stecke jene Abu-Sayyaf-Splittergruppe, die auch für die damaligen Anschläge auf das katholische Gotteshaus verantwortlich gewesen sei.